Schon in den 1930er Jahren experimentierte Richard Bampi (1896–1965) in Kandern im Schwarzwald mit den verschiedensten keramischen Techniken. Keramikgeschichte aber schrieben erst die Arbeiten aus der Nachkriegszeit. Der Elefantenzahn ist ein eindrucksvolles Beispiel für seinen in dieser Zeit eingeschlagenen Weg hin zu biomorphen und asymmetrischen Formen. Die leichte Drehung aus der Achse, die ungleichmäßige Verjüngung nach oben bewirken eine organische Anmutung des Gefäßkörpers. Die herablaufende helle Glasur erscheint auf der dunklen Unterglasur als gegenläufiger Part und verleiht ihm zusätzlichen Reiz. Wie ein im richtigen Augenblick festgehaltener Lavastrom umspielt sie die Form des Gefäßes. Schon in diesem Stück zeichnet sich Bampis Meisterschaft der Glasurtechnik ab, die er in den folgenden Jahren zur Perfektion führen sollte. Bampis große Nähe zur zeitgenössischen Malerei und Plastik ist nicht zuletzt auch auf seine Freundschaft mit dem Maler Julius Bissier zurückzuführen, den er Anfang der 1940er Jahre kennenlernte und mit dem er zahlreiche gemeinsame Arbeiten realisierte.
Schenkung aus der Sammlung Hermann T. und Ilse Wolf, Hinang/Allgäu, 2010.
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