Dieses Moped Credette mit ILO-Motor wurde von der Firma "Gebrüder Credé & Co." aus Kassel-Niederzwehren in den 1950er Jahren gefertigt. In seiner Form erinnert das Moped stark an ein Fahrrad - die Beleuchtung, der Sattel, die Klingel -, es war jedoch motorisiert und damit gut und preiswert für den aufkommenden Individualverkehr geeignet.
Die Firma der Brüder Conrad (1849 - 1918) und Adam Credé (1850 - 1940) stellte seit der Gründung 1897 zunächst hochwertige Eisenbahnwaggons für den Güter-, Post- und Personenverkehr her. Später kamen noch Straßenbahnen, Omnibusaufbauten und Oberleitungsbusse hinzu. Unter der nationalsozialistischen Regierung erhielt die Firma Rüstungsaufträge und baute Schnellzüge. Auch nach dem Krieg wurden weiter Straßenbahnen und Waggons gefertigt. Angesichts einer Krise im Waggonbau wurden in den 1950er Jahren zudem neue Produkte hinzugenommen, um einer einseitigen Abhängigkeit entgegenzuwirken. Hierzu gehörten auch die Kleinkrafträder: Credé übernahm 1954 die Fertigungsanlagen der insolventen Sitta Werke aus Sittensen und produzierte drei verschiedene Modelle der Sitta-Credette. Bereits 1955 wurde die Produktion jedoch wieder eingestellt: statt Zweirädern wurde der PKW immer beliebter. Kurz darauf übernahm die Dortmund-Hörder Hüttenunion AG 80 % der Anteile an Credé. Wiederum nach deren Übernahme durch die Hösch AG wurde die Tochterfirma Credé 1967 abgewickelt.
Die Sitta-Credette I wurde laut Werbung für 489,- DM bzw. 495,- DM verkauft. Der 49-ccm-Motor (Zweitakter-Flachkolben) von ILO weist 1,5 PS auf. Als Höchstgeschwindigkeit wird 42 km/h angegeben.
Technische Daten: Hub: 49; PS: 1,5; Eig. Gew.: 33 [kg]; Ges. Gew.: 140 [kg]
