Ansichtskarte mit gedruckter Mitteilung des Vereins an seine Mitglieder über das Ableben des Vorsitzenden. Links oben dessen Porträt, ein ovales Schulterbild im Halbprofil nach rechts (Rasterdruck nach Fotografie) in schwarzem Trauerrahmen, unter dem Bild bezeichnet "Gustav Richter."
Rechts oben auf der Karte Absenderangabe in Antiqua-Schrift: " Verein ehem. Kameraden IV. Garde-Regts. z. F. Berlin." Darunter der gesamte Text in lateinischer Schreibschrift gedruckt: "Berlin, den 16. Novbr. 1901. / Geehrter Herr Kamerad! / Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass unser langjähriger Vorsitzender und Mitbegründer des Vereins, Kamerad Herr Gustav Richter, sanft verschieden ist. / Die Beerdigung findet am Sonntag, Nachm. 3 Uhr von der Leichenhalle des St. Hedwigskirchhofes, Liesenstrasse, aus statt. Um vollzähliges Erscheinen wird dringend ersucht / Der Vorstand."
Anschriftenseite mit schwarzem ganzseitigen Linienvordruck "Deutsche Reichspost. / Postkarte." Links oben violetter querovaler Stempel "C. KUBLER / Berlin O. / Mühlenstr. 50B" (vermutlich der Schriftführer des Vereins). Mit Tinte adressiert "(An) Herrn Karl Wende (in) Berlin S.O. 26 / Admiralstr. 34 II". Frankiert mit grauer 2-Pfennig-Germania-Briefmarke der "REICHSPOST", abgestempet "BERLIN S 53 / 16.11.01.1-2N." Links Stempel des Empfängerpostamtes "Bestellt vom Postamte 26 / 16 11 01 / 3 1/2-4 1/2N."
Gustav (Johann Gottfried Gustav) Richter war im Hauptberuf zuletzt Architekt, er erscheint 1869/70/72 als Zimmergeselle, 1874 als Bauaufseher, 1879/84 als Bautechniker, 1894 als Architekt. Er wurde am 24. März 1843 in Deutsch Wartenberg (Kr. Grünberg in Schlesien) geboren, war katholisch, verheiratet und starb am 14. November 1901 in Berlin (KB Heiligen-Kreuz-Kirche Berlin, Trauungen 1869, S. 99, Nr. 78; Landesarchiv Berlin, Standesamt Berlin IX, Reg.-Nr. C 1848/1901).
Im Berliner Adressbuch für 1900 ist Adressat, der Kaufmann Carl Wende, mit der Wohnanschrift Berlin S, Admiralstraße 34 II verzeichnet. Karl (anfangs Carl) Wende (1863–1930) ist der Großvater mütterlicherseits des langjährigen Schriftführers der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg Hans Axthelm (1928–2001). Wie sich aus der hier vorgestellten Karte ergibt, muss Wende Mitglied des Vereins gewesen sein und hatte also seinen Wehrdienst beim genannten Regiment absolviert, vermutlich in der ersten Hälfte der 1880er-Jahre, da er 1863 geboren ist.
Provenienz: Nachlass Hans Axthelm, Berlin (Enkel des Adressaten).
