1962 wurde bei Baggerarbeiten in der Weser bei Bremen die „Bremer Kogge“ entdeckt und in den folgenden Jahren geborgen. Bei der dritten Bergungsaktion kam auch dieser sogenannte „Nierendolch“ zum Vorschein.
Aufgrund der runden nierenförmigen Ausstülpung am Griffende, wird der Dolch als „Nierendolch“ bezeichnet. Die Ausstülpung dient als Schutz der Hand vor gegnerischen Hieben.
Gerade in Gebieten der Hanse sind Nierendolche im späten Mittelalter weit verbreitet.
Die Klinge aus 11 Lagen dünner Bleche, 8 aus Eisen und 3 aus Messing, ist im Querschnitt dreieckig. Zur Stabilität wurde die poröse Spitze nach der Bergung mit Kunststoff ergänzt. Die untere (klingenseitige) dickere Eisenlage hat an beiden Seiten eine rechteckige Verlängerung, die rechtwinklig zur Klinge hin umgebogen ist. Wahrscheinlich griffen die beiden Haken über den Rand der Dolchscheide.
Mit vier von der Klingeseite her eingeschlagenen Nägeln ist der Holzgriff an der Heftplatte befestigt.
Der Griff mit den Ausstülpungen ist insgesamt phallusförmig gestaltet.
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