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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 30203]
Friedrich, Caspar David: Kreuz an der Ostsee, GK I 30203. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Handrick, Roland (2000) (CC BY-NC-SA)
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Kreuz an der Ostsee

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Beschreibung

Der in Greifswald geborene Künstler Caspar David Friedrich zählt zu den bedeutendsten Vertreten der deutschen Romantik. Viele seiner Landschaftsbilder, so auch das Kreuz an der Ostsee, wollte der Künstler offensichtlich als christlich-religiöse Allegorien verstanden wissen.

Auf einer die Horizontlinie überragenden Felsenspitze am Ufer der See steht ein monumentalhaft die Komposition beherrschendes Kreuz. Es ist schräg in den Raum gestellt und damit frontal von den beiden links in der Ferne erkennbaren Segelschiffen zu sehen, die im Mondschein auf die Küste zu steuern. Vor dem kreuztragenden Felsen liegt ein großer Anker neben einem Ruder und Stangen zum Staken von Booten. Schon die formale Platzierung des Kreuzes, das sich über seinen irdischen Standplatz in den Himmel erhebt und damit eher der jenseitigen Sphäre zugewiesen ist, deutet eine tiefere inhaltliche Bedeutung der Bildgegenstände an. Der augenscheinliche Befund wird durch eine knappe Erklärung Friedrichs zu dem Bild bestätigt, die er in einem Brief an die Malerin Louise Seidler im Mai 1815 äußert: „Am nackten steinigen Meeresstrande steht hochaufgerichtet das Kreutz, denen so es sehn ein Trost, denen so es nicht sehn ein Kreutz.“ Aus den Worten des Künstlers wird ersichtlich, dass die Darstellung zumindest für den in die christliche Ikonographie eingeweihten Betrachter eine emblematisch verschlüsselte Verständnisebene bereithält: Jenen, die über das konkret Dargestellte ‚hinauszusehen‘ vermögen und das Kreuz gleichsam vor dem geistigen Auge als christliches Symbol erkennen, spendet es Trost. Für alle anderen ist es nichts weiter als der bloße Gegenstand. In diesem Sinne weitergedacht, kann auch der Fels als gängiges Zeichen für die Standhaftigkeit des Glaubens aufgefasst werden, während der Anker die Hoffnung in Christo versinnbildlicht.

Heute ist das Gemälde mit weiteren Werken des Malers im Neuen Pavillon im Schlosspark Charlottenburg ausgestellt.

Jessica Korschanowski

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

ohne Rahmen: Höhe: 44.70 cm Breite: 32.00 cm

Literatur

  • Börsch-Supan, Helmut: Caspar David Friedrich. Gefühl als Gesetz, München 2008. , S. 80-81, 174; Anm. 203, 205, 428, Abb. 25
  • Börsch-Supan, Helmut: Die Erwerbungstätigkeit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Berlin seit 1945, in: Sonderdruck aus Schloß Charlottenburg Berlin Preußen - Festschrift für.
  • Caspar David Friedrich. 1774 - 1840, hrsg. v. Werner Hofmann, Ausstellung, Hamburg, Hamburger Kunsthalle, 1974, München 1974 (Kunst um 1800). , S. 200, Nr. 115, mit Abb
  • Die Briefe. Caspar David Friedrich, hrsg. u. kommentiert v. Herrmann Zschoche, Hamburg 2005. , S. 96-99, Nr. 43
  • Grave, Johannes: Caspar David Friedrich, München 2012. , S. 107, Abb. 93
  • Hofmann, Werner: Caspar David Friedrich. Naturwirklichkeit und Kunstwahrheit, 2. Aufl., München 2007, S. 112, Abb. 69, S. 118.
  • Jensen, Jens Christian: Replik oder Kopie - die Frage der Eigenhändigkeit im Werk Caspar David Friedrichs am Beispiel des "Kreuz an der Ostsee", in: Artibus et historiae, 28.2007, 56. , S. 141-154, S.
  • Noll, Thomas: Die Landschaftsmalerei von Caspar David Friedrich. Physikotheologie, Wirkungsästhetik und Emblematik. Voraussetzungen und Deutung, München 2006. , S. 40-43, 48, 96, Abb. 4
  • Noll, Thomas: Die allegorische Landschaft bei Caspar David Friedrich. Möglichkeiten und Grenzen der Interpretation, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch, 72 (2011), S. 281-296, S. 290, Abb. 6.
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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