Porträt von Johann Christoph Gottsched. Der deutsche Literaturtheoretiker ist in dieser Ansicht als Halbfigur nach links im Dreiviertelprofil dargestellt. Er schaut dem Betrachter frontal entgegen. Seine rechte Hand ist in einem nehmenden Gestus dargestellt, da er sie dem Betrachter entgegen streckt. Unter seinem linken Arm trägt er einen Dreispitz. Sein Haupt ziert eine Perücke und er trägt einen Mantel, darunter eine verzierte Weste mit Hemd, an dem sich Rüschenärmel befinden. Umgeben wird das Bildnis von einem kunstvollen sechseckigen Rahmen mit Kartusche oben. Es ruht auf einer Art Sims, in dessen Einbuchtung eine dreizeilige Beschriftung steht.
Johann Christoph Gottsched begann bereits mit 14 Jahren an der Albertina, der Universität Königsberg Theologie zu studieren. Sein Interesse für die Schriften von Christian Wolff und Gottfried Wilhelm Leibniz ließ ihn dann zur Philosophie wechseln. 1724 ging er nach Leipzig, wo er für seine Reformbestrebungen der Sprache und Literatur die "Teutschübende poetische Gesellschaft" in die "Deutsche Gesellschaft" umwandelte. 1725 veröffentlichte er zunächst in Halle, dann in Leipzig seine moralische Wochenschrift "Die vernünftigen Tadlerinnen".
Das Blatt wurde von Johann Christoph Sysang 1736 in Leipzig gestochen, da war der Porträtierte 36 Jahre alt. Als Vorlage verwendete der Stecher ein Gemälde von Anna Maria Werner. Das Blatt ist als Frontispiz bei Johann Joachim Schwabes 1736 erschienener Publikation "Herrn Johann Christoph Gottscheds, öffentl. Lehrers der Weltweisheit und Dichtkunst zu Leipzig, Gedichte" verwendet worden.
Weitere Exemplare des Blattes befinden sich heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, im Gleimhaus in Halberstadt und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Signatur: A. M. Wernerin pinxit. J. C. Sysang sc. Lips: 1736.
Beschriftung: Joannes Christophorus Gottsched. Borussus.
de