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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [1902]
https://id.smb.museum/digital-asset/4956744 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Johann Julius von Vieth und Golßenau (1713-1784)

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Beschreibung

Der dargestellte kursächsische Beamte stand in Dresden als Geheimer Kabinettsekretär dem Staatsarchiv vor und fungierte als Zeremonienmeister. Er war ein politischer Gegner des berüchtigten Grafen Brühl. Johann Julius von Vieth und Golßenau war ein typischer Vertreter des aufgeklärten Adels. In seinem Haus am Altmarkt, Ecke Webergasse, verkehrten viele Persönlichkeiten. Von Vieth und Golßenau erstellte das erste Verzeichnis der Radierungen seines Freundes Daniel Nikolaus Chodowiecki im Jahr 1775. Entschieden weicht die Darstellung vom modischen Repräsentationsbildnis des Spätbarocks ab. Sie reflektiert ein Leidenschaft: Das Kunstsammeln! Der Porträtierte wendet sich unvermittelt dem Betrachter zu, dabei wird von Vieth und Golßenaus Vertrautheit mit dem gezeigten Milieu geschildert, in dem er zu ruhen scheint. Sein linker Arm lagert unachtsam auf einer Radierung von Rembrandt, die durch Reste einer Signatur als solche identifizierbar ist. Diese wohl hintergründig demonstrierte Wertschätzung des Niederländers mag als ein kunsttheoretisches Bekenntnis zur „natürlichen Regellosigkeit“ und gegen die moderne klassizistische Norm gedeutet werden. Rechts davon ist eine anonyme Emailminiatur mit schönem Messingrahmen ihrer besseren Erkennbarkeit wegen, überdimensioniert dargestellt. Ihr folgen eine Apollo-Statuette des florentinischen Renaissance Bildhauers und Medailleurs Bertoldo di Giovanni, die als vorschollen gilt, sowie ein flämisches Damenbildnis des 17. Jahrhunderts. In der Rechten des Sammlers befindet sich eine Zeichnung mit der Darstellung der Madonna. Ein Graphikmappe und ein Foliant sind in die rechte untere Ecke gedrängt. Spürbar bleibt hier der noch lebendige Eindruck niederländischer Genrebilder, den Anna Dorothea Therbusch spätestens auf Reisen der Jahre 1768 bis 1770 empfangen haben muss. Da die Malerin nachweislich nie in Dresden war, ist es fraglich, ob von Vieth und Golßenau ihr auf seinem Gut bei Jüterbog, nahe der kurbrandenburgischen Grenze gelegen, Modell gesessen hatte oder aber graphische Vorlagen von fremder Hand bzw. ein Miniaturbildnis der Therbusch als Vorlage dienten. Das Gemälde entstand im "vormalig Gräflich Sparrschen Haus" an der Berliner Klosterstrasse, wo Anna Dorothea Therbusch seit 1770 wohnte. SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. rechts unten auf einem Buch: a D. Therbouche / de Lisiewska peintre / du Roy de France / 1771

Material/Technik

Leinwand, Ölfarbe

Maße

Rahmenaußenmaß: 160 x 120,5 x 5 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 160 x 120.5 cm, Bildmaß: 141 x 107,5 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 141 x 107.5 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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