Dargestellt ist hier wohl eine Partie am Kienwerder am Plauer See. Ein sehr ähnliches Gemälde des Malers, 1926 abgebildet, deutet darauf. Fasziniert hat den Maler der sandige Steilabhang, an welchen sich eine Gruppe von Kiefern mit ihren Wurzeln eingekrallt haben. Die Malerei ist rasch und pastos auf die Malpappe aufgetragen.
Das Gemälde stammt von Paul Hildebrandt (1877-1945), der anders, als bisher angenommen, aus Brandenburg an der Havel stammte. Er war hier als Stadtbauamtmann angestellt, war aber auch als freischaffender Maler und Lehrer an der Wredowschen Zeichenschule tätig. Er malte zahlreiche Gemälde mit Ansichten aus Brandenburg an der Havel, immer liegt ihm dabei die historische Stadt mit ihren zahlreichen aus dem Mittelalter stammenden Stadttoren und Kirchen am Herzen. 19 Gemälde des Künstlers sind im Stadtmuseum erhalten.
Das Gemälde ist signiert "P. Hildebrandt". Den Bezeichnungen auf der Rückseite ist zu entnehmen, dass es sich um ein Geschenk Paul Hildebrandt, der ja als Stadtarchitekt tätig war, an seine Mitarbeiterin Gertrud Baumann zu deren Hochzeit handelt. Die Malerei ist verschmutzt und vor allem am linken und rechten Bildrand berieben und mit Fassungsverlusten, weil das Bild wohl ursprünglich auch gerahmt war. (ib)
Das Gemälde gelangte 1968 als Schenkung aus Brandenburger Privatbesitz in die Sammlung.
Literatur:
Vgl. Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, S. 160 (dort fälschlich einem anderen Paul Hildebrandt zugeordnet). - Vgl. Wall, Horst: U. a. - Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier 196 - 197). (zum Künstler). - Vgl. Brandenburg (Havel), hrsg. vom Magistrat der Stadt Brandenburg (Havel), bearb. von Stadtbaurat Dr.-Ing. M. Wolf (Deutschlands Städtebau), Berlin 1926 (11. Auflage), Abb. S. 106 (ähnliche Gemälde von Paul Hildebrandt).
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