"Modifikation A38" von Edgar Hofschen ist eine typische Arbeit des im ehemaligen Ostpreußen geborenen Künstlers. Schon zu Beginn der Werkphase nennt er seine Arbeiten "Modifikationen" und sortiert sie nach den Buchstaben des Alphabets. Grundlage für die Verwendung der dafür charakteristischen Leinwand- und Segeltücher sind die Träger immanenten Spuren des Gebrauchs und der Abnutzung. Besondere Markierungen wie die Nähte der Planen oder Stopfstellen, Überklebungen sowie Löcher, Risse und Knitterfalten eigneten sich hervorragend für eine Weiterbearbeitung in Hofschens Werkreihe. In der Werkgruppe "A", zu der die im Ulmer Museum befindliche Arbeit zählt, verwendete der Künstler textile Planen als Bildgrund, die zivilen oder militärischen Ursprungs sind. Bewusst beließ der Künstler eventuelle originale Schriftfragmente oder Gebrauchsspuren. Häufig verwendete Hofschen Klebstoff auf Polyvinylacetatbasis, mit dem er das Segel- oder Leinwandtuch stellenweise bestrich. An diesen Stellen sind kleine Erhabenheiten zu spüren. Nach der Bearbeitung zeichnen sich seine Werke durch virtuelle transparente Flächen, akzentuierte Leisten und Ränder sowie mehrere Schichten aus. Von Werkgruppe zu Werkgruppe ändert Hofschen sein künstlerisches Verfahren...Rückseitig signiert "Hofschen 72"....Stiftung Sammlung Kurt Fried