Von Mai bis Juli 1829 verweilte Blechen in Neapel. Mit seinem Reisebegleiter, Leopold Schlösser, unternahmen sie von dort aus Ausflüge. Sie besuchten verschieden Sehenswürdigkeiten und nutzten Bootsfahrten entlang der Küste zum Malen und Zeichnen. Ein schlichtes Motiv wählte Blechen an einem etwas bewölkten Abend für dieses Bild. Wiederum geht es dem Maler um die Erfassung der Licht- und Farbreflexe. Bei bedeckten Sonnenlicht spiegelt sich der in rotbraunen Tönen gemalte Felsen im Golf von Neapel. Am Ufer liegen zwei Boote. Mit schmalen gelben Pinselstrichen belebt Blechen die Wasserfläche. Im Versteigerungskatalog des Auktionshauses Lepke vom 19. Februar 1915, S. 13 ist diese Landschaftsstudie mit dem Titel "Küste von Sorrent, Haus des Tasso" angegeben. Anscheinend handelt es sich bei dem Haus auf der linken Felsspitze um dieses Gebäude, das nach Angaben nach, dem italienischen Dichter des 16. Jahrhunderts Torquato Tasso (1544-1598) gehörte.