Auf einem Gehweg, der neben einer, mit jungen Laubbäumen bepflanzten, Allee verläuft liegt eine Gestalt. Ihre Füße weisen zu den Betrachtenden. Links wird der Gehweg von einem Holzzaun gesäumt. Die Darstellung wird von einem dunkel abgehobenen Zierrahmen umfasst, der auf der rechten Seite ein in ein Gewand gekleidetes Skelett zeigt, das in seiner linken Knochenhand eine Sense hält...Die Komposition entstammt einer deutlichen früheren Graphikfolge, nämlich „Opus VII. Vier Landschaften“ aus dem Jahr 1883. Max Klinger nutzte den perspektivisch stark verkürzten Landschaftsausschnitt erneut, fügte jedoch den auf dem Weg liegenden Leichnam hinzu, ebenso wie den Zierrahmen. In einem Brief von 1873 betitelte Max Klinger das Blatt noch als „Vom Blitz erschlagen“. Der dunkel verhangene Himmel zeugt noch von dem kürzlich niedergegangenen Unwetter, ebenso wie der zersplitterte Baum am Wegesrand. Die Plötzlichkeit des Todes wird hier im Sinne von unvorhersehbarer Naturgewalt thematisiert. Dieser steht als Knochenmann versinnbildlicht im rechten Randstreifen des Zierrahmens. Der Zyklus „Opus XI. Vom Tode. Erster Teil“ wurde im Jahr 1889 zunächst im Selbstverlag publiziert. Die ersten Probedrucke lassen sich jedoch auf das Jahr 1885 datieren. Die Graphikfolge besteht aus 10 Blättern.