Es handelt sich um ein Erinnerungsporzellan mit einer seltenen Prenzlauer Ansicht. Die Zuschreibung an Bertha Alscher folgt der Überlieferung, die 1987 im Inventarbuch verschriftlicht wurde. Dargestellt ist das Gebäude, in dem der Vater der Künstlerin als Postsekretär arbeitete. Künstlerisch ist die Porzellanmalerei in der feinen und detailreichen Auffassung den frühen Zeichnungen verwandt, aber überlegen. Das Porzellan hat dieselbe Provenienz wie die Zeichnungen und die Malerei auf einer weiteren Tasse [Link zu den beiden Bildern und 2. Tasse]. ..Das Porzellan ist ein Produkt der Marke "Krister Porzellan-Manufaktur" (KPM) in Waldenburg in Schlesien (poln. Wa?brzych). Diese Manufaktur wurde 1831 gegründet und imitierte bewusst die ältere Marke der Berliner "Königlichen Porzellanmanufaktur" (KPM). Krister-Porzellan war weitaus preiswerter als das der eigentlichen KPM...Bertha Alschers weiterer Lebensweg ist zwar unbekannt, doch konnte Peter Bahl 2021 schlesische Wurzeln ihrer Eltern und Verwandtschaft der Prenzlauer Familie Alscher in Liegnitz in Niederschlesien (poln. Legnica) feststellen, die einen Aufenthalt auch im nur 70 Kilometer entfernten Waldenburg möglich erscheinen lassen. Bisher fehlen Nachweise von Bertha Alscher als Porzellanmalerin dort. Sie kann das Porzellan auch als Weißware von dieser Manufaktur bezogen, bemalt und dann lokal zum zweiten Brand gegeben haben. Es ist vermutlich einem Anlass in der Prenzlauer Familiengeschichte gewidmet, denn vorn rechts ist das Wohnhaus der Alschers dargestellt. Mangels genauerer Lebensdaten der Eltern konnte dies jedoch noch nicht genauer festgestellt werden. Ausführlichere Angaben zu Bertha Alscher finden sich im Berlin-Brandenburgischen Künstlerlexikon. [Link]..Das Porzellan kommt aus derselben Provenienz wie die beiden Ansichten [Link zu den beiden Bildern und 2. Tasse]. Geschenk an das Museum vor 1945 von einem Fräulein Schönian, deren Vater im Adressbuch von Prenzlau 1866 als Posthalter (Friedrichsstraße 222) g