Dieser Holzschnitt ist eine frühe Arbeit Lebeks aus der Zeit seiner ersten großen Anerkennung als Künstler auf der Weltausstellung in Paris, wo er die Silbermedaille für sein Holzschnittbuch „Elisabethchen“ erhielt, wenige Jahre nach seiner Studienzeit an der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. ..Eine Zeit, geprägt von Arbeitslosigkeit für ihn, wie für viele andere auch. Er ist gezwungen, immer wieder Notstandsarbeiten anzunehmen, aber als Künstler ist er trotz dessen sehr produktiv. ..Er zeichnet und schneidet in Holz, was ihn viele Tagesstunden umgibt und wo er selbst ist und auch sein Brot verdient: auf den Baustellen seiner Vaterstadt Zeitz, beim Brückenbau, bei der Elsterregulierung oder bei der Bachpflasterung.....Der relativ große Holzschnitt „Altmarktumbau“, er trägt im Werkverzeichnis die Nummer 149, zeigt geschäftige Bautätigkeit 1937 im Herzen unserer Stadt. ..Den Platz umsäumen noch die gleichen Häuser wie heute. Die in hellem Licht erstrahlende Front der Mohren – Apotheke fällt sofort auf, daneben das Rathaus mit seinem hohen Turm, links davor noch der Finkgräfebrunnen. Jedes der Gebäude stellt Lebek wirklichkeitstreu dar. Die in einer Reihe mit dem Gewandhaus stehenden Häuser sind in schwarze Schatten getaucht, in das Dunkel der Häuserwände zeichnet Lebek mit dünnen Schnitten kleine charakteristische Details, die im Druck als winzige weiße Linien erscheinen. ..Jeder Zeitzer erkennt hier noch heute den Altmarkt sofort. ....Aber dann konzentriert sich der Blick auf die bewegte Szenerie auf dem großen Platz. ....Wir sehen sehr viele Bauarbeiter mit Schippen, Schaufeln, Sack- und Schubkarren, Leiterwagen, welche ausnahmslos aus Holz gebaut sind und Holzräder haben! Die Stellmacher, die dieses Gerät gebaut haben, gibt es heute nicht mehr. Wer kann heute noch ein Holzrad bauen? Keine Baumaschinen, keine Bagger, keine Radlader! Nur ein einzelner Lastkraftwagen. Pferdefuhrwerke bringen Material, zu dritt wird eine Lore mit Erde oder Sand