In Osterwieck war neben der Druckerei ein weiterer, für das Osterwiecker Notgeld, bedeutender Handwerkszweig vertreten - das Lederhandwerk. Die während der Inflation gedruckten Notgeldscheine wurden u.a auch auf Leder gedruckt. Die Osterwiecker "Bausteine" - so genannt, da die Ausgabe von Notgeld ab April 1922 unter Strafe stand - aus Leder wurden für wohltätige Zwecke in der Stadt Osterwieck kommerziell vermarktet. Gedruckt wurden, wie auch die Papierscheine, in der ansässigen Buchdruckerei A.W. Zickfeldt nach den Entwürfen von Hermann Rabel. Auf den Rückseiten der Scheine aus der ersten Serie vom 1. Mai 1922 sind die Namen der acht Firmen der Lederindustrie in Osterwieck abgebildet, die das Leder unentgeldlich zur Verfügung stellten. Dafür sicherten sich die Firmen die Erlaubnis, einige der Scheine selbst vertreiben zu können. Der Erlöß, abzüglich der Herstellungskosten, ging an die Siedlungsgenossenschaft "Selbsthilfe".....Vorderseite:....Baustein der Stadt Osterwieck am Harz (Abbildung: Eingang ins Schulzentor und St. Stephani, Drohnentorm erbaut um 1536, Bismarkturm erbaut 1903/04)....1914 war..Eine Goldmark..Wert 1/4 Dollar....1923..im Oktober..kostete..Eine Goldmark..15 Milliarden..Papiermark....Am Tor wo grün die Wipfel..weh’n*Die altbemosten..Häupter steh’n*Dort träumt..die Sphinx als Steinbild heut’..Von einer späteren hell-..ren Zeit*Wahr wird das..Wort, es gilt für Jeden* Das..Schicksal schweigt, Die Steine reden!..FR. Gille....Rückseite:..Stadtwappen der Stadt Osterwieck..1*9*1*3..ZAHLTEN WIR..EINE..GOLD..MARK..FÜR FÜNF-..ZIG BAU-..STEINE..1*9*2*3..KOSTETEN..FÜNFZIG..*BAU-*..STEINE..15 MILLIARDEN..PAPIER-..MARK..DER MAGISTRAT..Schönfeld Hartmann Rietz..ENTWURF: K. RABEL DRUCK: A.W. ZICHFELDT OSTERWIECK/HARZ