Gedruckt bei J. C. C. Bruns in Minden:....„Seit kurzem sind in hiesiger Stadt wiederholt Erkrankungen an der epidemischen Cholera und demzufolge mehrere, meistens schleunige Todesfälle vorgekommen. Da es sich zugleich ergeben hat, dass eines Theils die gelegentliche Veranlassung dieser Erkrankungen wahrscheinlich durch unpassende Lebensweise, namentlich durch Erkältungen der äußeren Haut, sowie durch den Genuß unzweckmäßiger Speisen und Getränke herbeigeführt ist , und dass anderen Theils die Erkranken aus Unkenntniß oder Vernachlässigung der Anfänge des Übels häufig zu spät ärztliche Hülfe gesucht haben, so machen wir die hiesigen Einwohner auf die sorgfältige Beachtung der nachstehenden, bereits mehrfach durch öffentlich Bekanntmachungen und zuletzt durch die Amtsblattsbekanntmachung der königlichen Regierung hierselbst vom 21. September vorigen Jahres mitgetheilten Vorschriften über das zweckmäßige Verhalten in der einen und anderen vorgedachten Beziehung dringend aufmerksam...Man lebe in jeder Art regelmäßig, möglichst in gewohnter Weise, hüte sich vor Übermaß in Speise und Trank und vor jeglicher Ausschweifung. Ma meide die erfahrungsmäßig nachtheiligen Speisen: namentlich rohes und unreifes Obst, vorzüglich Pflaumen, blähende Gemüse, wie Kohlarten, rothe Rüben und Kohlrüben, Salate aller Art, Gurken, fettes Backwerk, warmes frisches Brod, sehr fettes Fleisch und Speck, fetten Fisch, fetten Käse und harte Eier; von Getränken: junges oder saures Bier, junge Weine und selbst viel kaltes frisches Wasser...So viel, wie möglich, halte man auch heftige besonders traurige Gemüthsbewegungen fern...Tägliche angemessene körperliche Bewegungen in freier Luft ist dringend zu empfehlen, aber eben so sehr Erkältung, namentlich der Füße und des Unterleibes zu vermeiden...Die Kleidung sei, zumal bei der schon kühlen Herbstwitterung, hinreichend warm...Von großem Werth ist die Erhaltung der Reinlichkeit in jeder Beziehung, be