Variante einer Schaftform; der Cul-de-lampe ist – wie bei den Meißner Kronleuchtern (Inv. Nr. XII 2778, 2779) – eine dreiseitige, gitterartig durchbrochene Konsole in Form der Ewig-Licht-Ampeln, die Kanten mit Rocaillen und c-Schwüngen belegt; darauf befindet sich eine Messingplatte, an deren drei Ecken je 4 Leuchterarme aus Messing befestigt sind; geschwungene und in sich leicht gedrehte Arme, mit Blattwerk und Ranken mit besonders großen, äußerst qualitätvollen und naturnah gestalteten Porzellanblüten (Rosen, Tulpen, Nelken, Schneeballdolden u. a.) belegt; Tropfteller und Tüllen aus weiß-gold staffiertem Porzellan in Schalen- und Vasenform; zwischen den Armen sitzen unterschiedlich staffierte Porzellanfiguren der Fama nach einem Modell von Friedrich Elias Meyer; der Mittelkörper aus Porzellan ist in sich gedreht und mit Rocaillen, Akanthusblättern und Porzellanblüten verziert; auf einer oberen Konsole winden sich aus den drei Ecken 3 Leuchterarme aus Messing mit je 3 Kerzentüllen heraus, die wie die unteren Arme gestaltet sind; dazwischen sitzen farbig staffierte Putten; oberer Abschluss in Form eines stilisierten Ananasstrauchs, bekrönt mit einer Ananasfrucht; der Bas-de-lustre ist als nach unten spitz zulaufendes in sich gedrehtes Ornament unter einem Blattkranz gestaltet. ....Diese Kronleuchter waren wichtige Prestigeobjekte für Friedrich II. Sie sind nicht nur eine Weiterentwicklung der Meißner Leuchter, sondern eine Steigerung in Pracht und Luxus. So kam neben dem Porzellan noch die feuervergoldete Bronze (Messing) zum Einsatz, ein Material, das durch die Förderung Friedrichs II. in Preußen eine künstlerische Vollendung erreichte. Die Bronzen fertigte die Bronzewerkstatt der KPM unter der Leitung des französischen Bronziers Pierre Geoffroy (Baer 1991a, S. 111. – Klappenbach 2001, S. 88, 95, 97, 155, 167). Er gehörte zu den 1751 von Michael Gabriel Fredersdorf in Paris angeworbenen Künstlern, hatte Erfahrung in der Herstellung groß