Oberseite.-----.Am 30. März 1825 erschien in der Zeitschrift „Hermann“, das in Schwelm herausgegebene Nachfolgeblatt der 1819 verbotenen gleichnamigen Hagener Zeitung, ein bemerkenswerter Artikel. Der in Wetter ansässige Unternehmer Friedrich Harkort betitelte ihn „Eisenbahnen (Railroads.)“. Harkort hatte das innovative Verkehrsmittel in England kennengelernt. In seinem Aufsatz stellte er den Nutzen für den Transport von Waren und Rohstoffen vor. Es war die erste deutschsprachige Abhandlung über die Eisenbahn...Zu dieser Zeit war Harkort bereits mit dem Bau einer eigenen Eisenbahn beschäftigt. Im Juli 1820 gründete Friedrich Harkort mit seinen Brüdern Johann Caspar V. und Christian sowie sieben weiteren Teilhabern ein Konsortium zum Bau einer Transportbahn zwischen den Kohlezechen am „Schlehbusch“ südlich der Ruhr und der Harkortschen Fabrik in Haspe...1829 ging die erste Teilstrecke zwischen dem Schlehbuscher Kohlerevier und der Harkortschen Fabrik in Betrieb. Die auf mit Eisenplanken beschlagenen Holzschienen laufenden Wagen wurden von Pferden gezogen. Mit einer Spurweite von rund 25 preußischen Zoll (655 mm) handelte es sich um eine frühe Schmalspurbahn. Sie verfügte über Nebengleise und mehrere Haltepunkte zum Be- und Entladen der Steinkohle. Aufgrund ihrer Anlage und Technik zählt sie zu den ersten Eisenbahnen im deutschsprachigen Raum. Ab 1856 wurden die Holzschienen gegen gewalzte Stahlschienen ausgetauscht. Die Spurweite wurde auf 889 mm vergrößert, das Ladevermögen der Wagen auf 16 Scheffel verdoppelt...Seit 1832 lieferte die Harkortsche Fabrik jährlich tausende Zentner an gewalzten Schienen sowie die zugehörigen Unterlegplatten, Schrauben, Befestigungskloben und Schienennägel. Ohne das eigens für den Eisenbahnbau konstruierte Zubehör wäre die weitere Entwicklung des Schienenverkehrs kaum möglich gewesen. Nach Gründung des Deutschen Zollvereins 1834 belieferte die Fabrik Johann Caspar V. Harkorts auch die Eisenbahn-Gesell