Der Wunsch nach schöner, glatter Kleidung und Wäsche regte die Menschen schon seit Jahrhunderten immer wieder an, neue Möglichkeiten zum Glätten von Stoffen zu entwickeln. In Nordeuropa sind seit Jahrhunderten u.a. hölzerne Wäschepressen bekannt. Unzählige Varianten von Bügeleisen wurden entwickelt. Im Jahr 1914 brachte die Firma Miele mit einer „Zweiwalzenmangel“ die erste „Kaltmangel“ auf den Markt, die als Stand- oder Tischmodell in die Haushalte Einzug hielt. ....Eine Mangel besteht aus zwei parallelen Walzen mit geringen Abstand, von denen zumindest eine angetrieben wird, sei es von Hand oder durch Strom. Bei der vorgestellten einfachen Zweiwalzenmangel führte man den zu glättenden Stoff zwischen die zwei Hartholzwalzen hindurch. Die Wäsche sollte trocken oder mäßig befeuchtet sein. Den erforderlichen Anpressdruck erzeugten Stahlbogenfedern. Für die Bedienung dieser mechanischen Mangel sind zwei Personen erforderlich.....So schwer auch heute noch – trotz eines Elektroantriebes – die Arbeit an der Mangel ist, so hat doch das Rollen bzw. Kaltmangeln viele Vorzüge: Zum Ersten die Wäscheschonung, ein Aspekt, der früher einen wesentlich höheren Stellenwert besaß. Die Wäscheaussteuer einer Braut, die ihr Leben lang halten musste, bestand überwiegend aus Leinen, dem starke Hitze nicht zuträglich war. Der zweite Aspekt ist heute noch so aktuell wie damals: Der Stoff wird beim Kaltmangeln schöner! Besonders bei Damast erreicht man durch den hohen Druck, mit dem die Fasern zusammen gepresst werden, einen Glanz, den man mit keiner Heißmangel zustande bringt. Aus Thüringen wird 1993 berichtet, dass sowohl zu DDR-Zeiten als auch in der Nachwendezeit gerade deswegen die Tischwäsche für Kureinrichtungen und Gaststätten noch kaltgemangelt wurde. Ein dritter Vorzug der Kaltmangel ist ihr geringer Energieverbrauch, im Gegensatz zur Heißmangel und zum Bügeleisen.