Der in Paris zum Kupferstecher ausgebildete Architekt Jean-Baptiste Broebes (vor 1660 – nach 1720) wurde 1699 zum Professor für Architektur an der wenige Jahre zuvor gegründeten Königlichen Akademie der Künste ernannt. Bekannt wurde er v. a. durch die erst posthum bei Johann Georg Merz (1694–1672) in Augsburg verlegten „Prospect der Palläste und Lust-Schlösser Seiner Königlichen Mayestätt in Preußen“ mit 47 Veduten höfischer Bauten in Berliner und Potsdam. Blatt 29 zeigt das 1682–1693 im Auftrag des Großen Kurfürsten von Charles Philippe Dieussart (um 1625–1696) errichtete Jagdschloss in Klein-Glienicke umgeben von einem Wassergraben, Orangerien und Nutzhäusern. 1756 schenkte Friedrich II. das Gebäude dem Schutzjuden Isaak Joël, der dort eine Tapetenfabrik einrichtete. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss im Stil der Neorenaissance umgebaut, so dass von der ursprünglichen Gestaltung nichts mehr zu erkennen ist. [Uta Kaiser]