Der in Görlitz tätige Zeichner Daniel Pezold (gest. 1763) fertigte um 1710/1715 Ansichten märkischer und pommerscher Städte an, zu der auch dieser "Prospect des Werders zwischen Potzdam und Brandenburg" gehört. 1317 wurde die auf einer Insel in der Havel gelegene Stadt Werde erstmals urkundlich erwähnt. Pezold zeigt den namengebenden "Werder" (A.), d.h. Insel, die circa dreißig Jahre nach Entstehung des Stichs unter Friedrich Wilhelm I. durch einen Neubau ersetzte Kirche (B., heutiger Bau aus dem 19. Jahrhundert), ein außerhalb der Insel gelegenes "Schiesshauss" (C., Schützenhaus), die "Scharfrichterey" (D.), den "Pass Baumgarten" (E., Baumgartenbrücke) und die "Ehrenpforte bey Köpenick" (F., 1688 vom Großen Kurfürsten nach dem Sieg über die Schweden errichtet; von Werder aus nicht zu sehen. Die Ehrenpforte wurde nach Nicolai "auf dem Köpenickschen Werder" errichtet - möglicherweise richtete Pezold sich während der Anfertigung seiner Zeichnung nach schriftlichen Quellen, ohne den Ort Werder jemals gesehen zu haben). [Uta Kaiser]....Originaltitel: Prospect des Werders zwischen Potzdam und Brandenburg