Das „Objekt im Fokus“ in den Monaten November und Dezember ist ein Paar Schlittschuhe, das um 1900 von einer Frau aus dem Stadtteil Rodenbeck getragen wurde...Schlittschuhlaufen oder „Schrittschuhlaufen“, wie es damals auch genannt wurde, etablierte sich in Deutschland erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Auslöser für die Popularität der damals eher unbekannten Freizeitbeschäftigung waren die Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724- 1803) und sein Freund Johann Wolfgang von Goethe (1749- 1832). Die Schriftsteller priesen das Gleiten auf dem Eis in ihren Gedichten als ein großes Vergnügen und gewannen so viele Nachahmer...Die Grundform des Schlittschuhs, wie wir ihn heute kennen, wurde in Holland erfunden. Dort war das Schlittschuhlaufen seit dem 16. Jahrhundert aufgrund der vielen Wasserwege ein weit verbreitetes Fortbewegungsmittel. Die Holländer entwickelten aus einer waagerecht unter den Fuß gebundenen Metallschiene die senkrecht aufstehende Kufe. Diese ermöglichte erstmals das Fortbewegen auf dem Eis ohne die Hilfe von Stöckern. Vorläufer der Metallschiene war der Knochenschlittschuh. Dieser war in ganz Europa verbreitet. Die ältesten gesicherten archäologischen Funde von Knochenschlittschuhen stammen aus der Zeit um 3000 v. Chr.. In Norwegen und Island benutzte man diese „Schlitterhilfe“ noch bis in das 19. Jahrhundert. In Mitteleuropa verwendete man in erster Linie den..Schweinefußknochen, der dadurch bis heute den Namen „Eisbein“ trägt...Mitte des 19. Jahrhunderts gab es dann verschiedene Innovationen in der Form des Schlittschuhs. Diese führten dazu, dass sich im 20. Jahrhundert ein Schlittschuh mit einer fest mit dem Schuh verbundenen Kufe entwickelte. Der im Mindener Museum verwahrte Schlittschuh ist ein Vorläufer dieses Modells. Er wurde über dem normalen Schuh getragen. Seine Sohle besteht aus Holz und ist fest mit der schwungvoll geformten, eisernen Kufe verbunden. Der Vorderfuß wurde fest zwischen zwei Lederbahnen