Für die pazifistische Kriegszeitschrift "Der Bildermann" schuf Max Liebermann für die Augustausgabe 1916 die Lithografie "An der Elbe". Das bunte gesellschaftliche Treiben und die idyllische Natur an der Elbe bot Liebermann ein breites Motivrepertoire, welches er nicht nur in dieser Grafik umsetzte, sondern auch Vorlage für die Ölgemälde "Restaurant Jacob in Nienstedten an der Elbe" aus dem Jahr 1902 und "Gartencafé an der Elbe" bot...Der Verleger und Galerist Paul Cassirer machte zum Kriegsausbruch selbst Erfahrungen im Kriegsdienst und Lazarett, die zu seiner kriegsfeindlichen Gesinnung beitrugen. Dennoch wurden im "Bildermann" nicht hauptsächlich Grafiken mit pazifistischen Hintergründen publiziert, sondern auch neutrale Landschafts- oder Städtebilder....."In der ersten Ausgabe des ’Bildermann’ begründeten die Herausgeber ihren Verzicht, nicht mehr nur "Bilder des Krieges" zu publizieren: "Trotz den Schrecken unserer Zeit blieb unsere Seele den alten Göttern treu. Mitten im Krieg will sie schauen, wie sie vor dem Krieg geschaut hat, sogar genießen, wie sie vordem genossen hat. Die Not des Krieges hat uns gelehrt, dem Schrecken ruhig in die Augen zu sehen, aber sie hat auch unser Sehnen aus dem Schrecken heraus nach Reinem, Höherem wieder erweckt und innerlich gemacht."" (zit. nach: Ein Fest der Künste. Paul Cassirer. Der Kunsthändler als Verleger, (hg. v. Rahel E. Feilchenfeldt-Steiner; Thomas Raff), München, 2006, S. 221)