Flugblatt von 1621 mit der Kritik an Unzuverlässigkeit und Prahlerei....3 Spalten, Knittelverse....Der närrische Possenreißer wurde in der Flugblattmotivik der Frühen Neuzeit oftmals als Brillenverkäufer dargestellt. Auf diesem Blatt steht ein modisch gekleideter Mann mit einem überdimensionierten Messer über der rechten Schulter und einem Beil und einem Zwicker auf dem linken Arm in einer Landschaft. Mit den Füßen tritt er auf eine Waage, das Attribut der Gerechtigkeit, einer Tugend also, die er als Journalist nicht besaß. Er wird als der Aufschneider benannt, der zwar als Vermittler und Verfasser von Neuigkeiten unzuverlässig ist und gern übertreibt, aber doch hochwillkommen ist, wie es im Text steht, der in drei Spalten um die Darstellung geschrieben ist. Der Text ist in der Ich-Form geschrieben und enthält das entlarvende Geständnis, er - der Aufschneider - wäre ein gewissenloser und anpassungsfähiger Mensch, der immer nach Neuigkeiten Ausschau hält und durch seine Brille dabei nicht immer die Welt so sieht, wie sie ist. In der Frühen Neuzeit war der Aufschneider beliebtes Motiv der illustrierten Flugblätter.....Signatur: D. M. (u. r. in der Platte)....Beschriftung: Zu Augspurg/ bey Daniel Manasser/ Kupfferstecher/ bey Werthabruckerthor. (u. r.)