Die Zeichnung eines Dorfes mit Pfahlbauten entstand möglicherweise während eines Aufenthalts von Bernatz in Arakan. Die Dorfbewohner sitzen in kleinen Gruppen zusammen vor den Häusern und unter einem großen, die Bildmitte einnehmenden Baum. Arakan war eine historische Küstenregion in Südostasien. Seine Grenzen lagen im Westen an der Bucht von Bengalen, im Norden am indischen Subkontinent und im Osten an Burma. Das Arakan-Gebirge isolierte die Region und machte sie nur für den indischen Subkontinent und das Meer zugänglich. Notiz am unteren Rand "Auf der Insel Dschoduba an der Küste von Arracan". Mit "Dschoduba" dürfte die Insel Cheduba (auch Manaung Island) an der Küste Myanmars gemeint sein.....Zum Künstler: 1821 ging Johann Martin Bernatz zusammen mit seinem Bruder Matthäus nach Wien, um dort während der folgenden fünf Jahre die Bauschule zu besuchen. Matthäus Bernatz wurde schließlich Architekt. Johann Martin Bernatz begann 1825 eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien, die er 1829 abschloss. Ein Edikt des bayerischen Königs Ludwig I. vom 29. Mai 1827 bescherte dem jungen Johann Martin Bernatz 1830 einen ersten umfangreichen Auftrag. Der König forderte darin die Erstellung eines vollständigen Verzeichnisses, welches denkmalwürdige Bauten und Kunstwerke mit Plänen und Zeichnungen erfassen sollte. Bernatz wurde damit beauftragt, Zeichnungen von Kirchen, Klöstern und Römerbauten im Raum Straubing und Passau anzufertigen. Anschließend unternahm Bernatz etliche Wanderungen durch Süddeutschland, später auch durch das Salzburger Land und die Pfalz. Auf diesen Wanderungen entstanden zahlreiche Zeichnungen von Baudenkmälern, aber auch einige Landschaftsstudien. Die Skizzen bildeten die Grundlage der Ölgemälde, die Bernatz anschließend in seinem Münchner Atelier ausführte. Von 1836 bis 1837 begleitete Johann Martin Bernatz den Naturforscher und Professor für Naturgeschichte in München, Gotthilf Heinrich von Schubert, bei