![Museum Im Alten Rathaus Grünstadt [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/rlp/images/94/81606-1635/sarg-reliquiar/sarg-reliquiar-81606.jpg)
Schwarzes Pappmachékästchen, sechskantig, konisch, in Sargform. Aufklappbar, mit beweglichem Messing-Verschlusshaken. Auf dem Deckel ein braunes Papierkreuz mit Kleeblattenden aufgeklebt. Innen mir rötlichem Seidenpapier ausgeschlagen. Darin Christuskopf aus Bein und Gipsfigürchen Madonna mit Jesuskind. Darum herum (in Deckel- und Bodenteil) gruppiert, Reliquien in Textilstückchen eingewickelt und mit handbeschrifteten Namensschildchen versehen. Durchweg handelt es sich um unbekannte Heilige, die Bezeichnungen tragen meist den Zusatz "M.", es sind also Reliquien von Märtyrern. Die Reliquien sind durch feine goldfarbene Drahtspiralen fixiert und geschmückt.....Es handelt sich offenbar um ein Pilger-Mitbringsel aus den römischen Katakomben, Mitte 19. Jahrhundert. Damals wurden die Katakomben in Rom "wiederentdeckt" und mit ihnen viele unbekannte Märtyrer. Das Objekt diente der religiösen Verehrung und gleichzeitig als "Memento Mori" (Todesermahnung), da es in Form eines Schausärgleins gestaltet ist.....Es stammt aus der alteingesessenen Grünstadter Familie Rüttger, Kreuzerweg, Grünstadt. Es wurde nach dem Tod von Philipp Rüttger, der kath. Pfarrei Grünstadt übergeben und von dort 1977, an Joachim Specht weitergeschenkt. Er gab es 2021 als Geschenk ans Museum.