Dieser Schilling ohne Jahresangabe zeigt auf dem Avers den quadrierte Wappenschild der Grafschaften Württemberg (3 Hirschstangen untereinander) und Mömpelgard (zwei aufrechte, abgekehrte Barben). Die Legende nennt die Münzherren dieser Prägung: VLRI(CVS) & EBER(HARDVS) COMI DE WIR(TENBERGIA) – Ulrich und Eberhard, Grafen von Württemberg. Gemeint sind Graf Ulrich V. von Württemberg-Stuttgart und sein Neffe Eberhard im Bart, Graf von Württemberg-Urach.....Auf dem Revers ist das Wappen einer weiteren Herrschaft abgebildet und die Legende nennt eine weitere Person: CRISTOP(HERVS) MARCK(IO) DE BADE(NSIS) – Christoph, Markgraf von Baden. Das im Münzbild dargestellte Wappen des Markgrafen von Baden ist geviert: Im 1. und 4. Feld das Wappen von Baden (ein Schrägrechtsbalken), im 2. und 3. Feld das Wappen der Grafschaft Sponheim (geschacht).....Da also auf dieser Münze drei Regenten, die jeweils das Münzrecht besaßen, in Erscheinung treten, spricht man bei diesem Stück von einem Gemeinschaftsschilling. Die beiden Grafen von Württemberg schlossen sich 1475 mit dem Markgrafen von Baden im Leonberger Münzvertrag zusammen. Stempelschneider dieser gemeinschaftlichen Prägungen war Hans Wydenbein und geprägt wurden die Stücke 1479/1480 in Tübingen. Die Graf Eberhard von Württemberg-Urach und Markgraf Christoph von Baden kannten sich zum Zeitpunkt des Münzvertrags zumindest seit 7 Jahren persönlich und unternahmen 1468 gemeinsam eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, wo sie beide in der Grabeskirche zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurden. Markgraf Christoph war damals 14 bzw. 15 Jahre alt, Graf Eberhard 22 Jahre alt.