In dem Gemälde ist die Stimmung eines heißen und sonnigen Sommertages in einer Gärtnerei eingefangen: Während der flächige Vordergrund einen Weg andeutet, drängen sich im Mittelgrund üppige Topfpflanzen, tropische Gewächse und blühende Ziersträucher vor einem gläsernen Treibhaus, das vor einer Orangerie steht. Diese schließt das Gemälde mit drei großen rundbogigen Fenstern im Hintergrund ab. Das Fehlen des Himmels oder eines anderen Landschaftsdetails verdeutlicht das Ausschnitthafte dieser Szene. Überhaupt bleibt das Bild indifferent zwischen Landschaftsstudie und Stillleben und ist eher um die Wiedergabe von Stimmung durch Licht und Farbe bemüht. In dieser Weise ist auch der äußerst bewegte Pinsel geführt: an der Peripherie etwas nachlässiger und großzügiger, im Zentrum, vor allem in der gelblich-grünen Krone des prominent vertikal gesetzten Zierbaumes dagegen flirrend und kleinteilig. Trotz kleinerer Schwächen im perspektivischen Aufbau wird die Komposition durch die Betonung der Horizontalen sowohl in dem sandfarbenen Boden des Vordergrundes, des weißlich blauen Glasbaus im Mittelgrund als auch durch die von Rankenpflanzen umgebene Orangeriemauer mit ihren gliedernden Fenstern zusammengehalten. Der Ankauf dieses Gemäldes passt in den Sammlungsausbau durch Sauerlandt. Es lässt eine Weiterentwicklung des Impressionismus hin zu einer größeren Freiheit vom Naturvorbild erkennen. Anregungen erhielt der in Prag gebürtige und in Wien aufgewachsene Bondy von den großen Meistern des Impressionismus und Postimpressionismus Auguste Renoir (1841–1919), Maurice Utrillo (1883–1955), Paul Cézanne (1839–1906) und Vincent van Gogh (1853–1890). Nach einem Studium der Malerei an der Berliner Akademie der Künste sowie in München ging er bereits 1903 nach Paris, wo er sich im Malerkreis des Café du Dôme bewegte und die Acádemie Colarossi besuchte. Entscheidend für sein weiteres Leben dürfte aber die familiäre Verbindung zu seinem Cousin, dem Berliner Kunsthändler Paul Cassirer (1871