![Museum Weißenfels / Mike Sachse [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/san/images/79/100997-v_3352_ab_d/herrenpantoffeln_indien_p/herrenpantoffeln-indien-paar-100997.jpg)
Das Paar symmetrischer Herrenpantoffeln aus Indien scheint nur wenig getragen worden zu sein; an der Sohle befinden sich nur geringe Nutzungsspuren. Die Vorderkappe ist innen mit weißer Baumwolle gefüttert und außen mit als Netzwerk geflochtenem Stroh (Ramie? Reisstroh?) überzogen. Die runde Kappe wurde mit zwei parallel applizierten Schnüren aus umwickeltem Zwirn oder Kordel geschmückt, die am Einstieg eingenäht wurden und an der Sohle eingearbeitet sind. Der geflochtene Einstieg ist mit roter Baumwolle schmal eingefasst, der Brandsohlenrand mit einem schmalen, weißen Baumwollstreifen mit groben Stichen benäht. Das Flechtwerk verdichtet sich zur Sohle hin. Die Brandsohlen sind in nicht identischem Muster mehrfarbig in Natur-, Graubraun und Rottönen aus Stroh (Ramie? Reisstroh?) geflochten. Die Sohle ist 1,0 cm hoch. Die lederne Laufsohle wurde in großen Stichen von 1,0 cm und 3,2 cm mit Zwirn längs fünfreihig im Abstand von etwa 1,5 cm genäht, die äußeren rund um die Sohlenform, die mittlere Naht verläuft gerade durchgehend. Jede Sohle trägt den Stempel „TC“ und den handschriftlichen Vermerk „37“, als Frauen- und Kinderschuhgröße US 6,5/UK 4,5. „TC“ könnte das Kürzel einer Firma oder Werkstatt bzw. des Produzenten sein. ....Wann, woher und wie das Paar in die Sammlung gelangte, ist aktuell nicht bekannt. Ein Anhänger vermerkt „Doppelstück Auslage“. Ein nahezu identischer Einzelpantoffel in: Saskia Durian-Ress, Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1991, S. 240, Abb. 363, allerdings als „wohl China“, Reisstroh, an der Kappe mit grünem Papier unterlegt, Inv. SM 73 (Bayerisches Nationalmuseum, Dauerleihgabe des Schuhhauses Eduard Meier).