![CVMA Deutschland Potsdam/Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Holger Kupfer [CC BY-NC]](https://asset.museum-digital.org/brandenburg/images/23/65829-vii_1788k/hieronymus_mit_dem_symbol/hieronymus-mit-dem-symbol-des-evangelisten-markus-dem-loewen-65829.jpg)
Durchlicht, VS.-----.Der in der Kunst des Spätmittelalters und der Neuzeit häufig als Gelehrter in seiner Schreibstube dargestellte Hieronymus (347-419) sitzt auf einer Bank mit blauem Kissen an einem gelben Pult und schreibt mit einer Feder in einem aufgeschlagenen Buch. An der Pultwand lehnt ein weiteres, mit einer Kordel befestigtes Buch. Über einer weißen Albe trägt er einen roten Mantel, der unter dem rechten Arm von einer Fibel zusammengehalten wird. Der häufig als Attribut des Heiligen verwendete rote Kardinalshut hängt an einem Haken des Schreibpultes. Rechts neben dem Pult ist ein auf einem Hocker stehender Löwe dargestellt, der in Verbindung mit der Inschrift „·S· ·marku·“ auf dem Schriftband als Symbol des Evangelisten Markus gedeutet wird. Der zu den Kirchenvätern zählende Hieronymus ist für die Zusammenstellung der Vulgata, der Bibelübersetzung in das zu seiner Zeit gesprochene Latein, bekannt. Es scheint, als würde der Löwe ihm die Worte diktieren. Der Hintergrund zeigt eine aus rosafarbenen Quadern bestehende Mauer, die sich zu einem aus blauem Grund bestehenden Fenster öffnet. Während der Gelehrte in der Grisailletechnik ausgeführt ist, leuchtet seine Umgebung in einem Dreiklang aus roten, blauen und gelben Tönen...Die Rundscheibe, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau gelangte und sich im linken Treppenhausfenster des Schlosses Branitz befand, wurde von dem Glasmaler Veit Hirsvogel d. J. (1487-1553) um 1507 in Nürnberg angefertigt. Die von Hans von Kulmbach (1480/85–1522) gezeichnete Vorlage, die sowohl im Format als auch in den Details mit der Glasscheibe übereinstimmt, befindet sich im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (Inv.-Nr. C 2189).