Rechteckiges Kästchen, gerfertigt im Raum Niedersachsen, ehemals im Besitz des Stifts St. Cosmas und Damian in Wunstorf. An der Oberfläche mit Beinplättchen belegt. Die eingeritzte Musterung aller Seiten besteht bei den Randleisten aus Doppelringen mit vier kleinen Kreisen mit Punkt zwischen den zweifachen Ringen. Einfache Parallelstriche schmücken die Zarge des Deckels. Radförmige durchgebrochene Teile auf dem Deckel, die von fünf Reihen im Oval angeordneter Kreise umgeben sind. Die durchbrochenen Teile sind mit (ehemals vergoldetem?) Kupferblech unterlegt. Auf dem Deckel, in den beiden mittleren Runddurchbrüchen eingelegt, zwei Sachsenpfennige Ottos I. (936-973), der eine mit der Aufschrift "ODDO". An der Vorderseite ein rechteckiges Schloß. ..Die Montierung des Kästchens ist neu. Das Schloss dürfte nicht zum ursprünglichen Bestand gehören. Möglicherweise sind auch einige Belagplättchen erneuert. Wann die Umarbeitung stattgefunden hat, ist schwer zu sagen, jedenfalls um 1862, als das Kästchen als Geschenk des Kirchenvorstandes in das damalige Welfen-Museum gelangte...Inhalt laut Inventarkarte: ein gebogener Knochen mit Kreismustern (zerbrochen), Bronzekette, zwei Stückchen mit Erde vom Berg Tabor und vom Ölberg (Pergamentstreifen mit Inschrift) und ein Stück Goldblech mit Filigran.....Literatur: Ausstellungskatalog Das Reich der Salier, 1992, S. 350..dort datiert 2. Hälfte 19. Jh. bis Anfang 11. Jh...dort vermerkt auch, dass es Sachsenpfennige Ottos I. ODER Ottos III. (983-1002) sind. Darauf beruht die Datierung und damit zählt das Kästchen zu den wenigen gut datierbaren Exemplaren solcher Beinkästchen, die zwar schon im frühen Mittelalter in Mode kamen, aber auch noch im 12. Jh. als Reliquiare sehr beliebt waren.....sonstige Literautr: ..Goldschmidt IV (Nachdruck 1973) Nr. 303..V. H. Elbern, Das Beinkästchen im Essener Münsterschatz. Aachener Kunstblätter 44, 1973, Abb. 10..V. H. Elbern, Scrinium eburneum avibus et animalibus circumsculptum. Aachener Kunstblätter