![Museum Angermünde / Verena Wasmuth [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/brandenburg/images/72/64954-o_inv_nr/fragment_eines_gekniffene/fragment-eines-gekniffenen-fuSsrings-64954-2.jpg)
Scherbe eines gekniffenen Becherstandrings aus Waldglas, stark korrodiert. Im 15. und 16. Jahrhundert waren niedrige Becher aus dickwandigem, grünem Glas weit verbreitet, die einen eingestochenen Boden und einen aufgelegten Fußring besaßen, der mit einer Zange zu sthenden Zäpfchen gekniffen war. Meist trugen diese Gläser auf der Wandung sogenannte Spitznuppen und waren als Krautstrunk bekannt (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 3, S. 51; Rückert, Die Glassammlung, Bd. 1, 1982, Kat. 9-22). Dieses Fragment eines solchen Glases kam bei Erdarbeiten im Bereich der Angermünder Burg zutage. Es ist recht wahrscheinlich, dass er aus einer regionalen Waldglashütte stammt. Obgleich keine einzige Quelle eine derart frühe Herstellung von Glas auf märkischem Terrain dokumentiert, geht die Forschung aufgrund des reichen Sand- und Waldvorkommens von deren Existenz aus.