Zylinderförmiger Krug mit Bandhenkel und Zinndeckel, der Standring fehlt, war nach Spuren auf dem Gefäßboden und einer historischen Aufnahme zufolge ehemals vorhanden (Falke, Altberliner Fayencen, 1923, Abb. 56i). Wohl ockerfarbener Scherben unter weißer Glasur, mit blauer Inglasurmalerei dekoriert. Auf dem Boden eine evtl. nachträglich aufgetragene Bezeichnung, die bislang noch nicht zufriedenstellend gelesen wurde (S? 5? eine verrutschte Erfurter oder Schleswiger Marke? etwas ganz anderes?). Auf dem Deckel die Inschrift „W. G. No. 4.“, im Innern drei Zinnmarken; die Meistermarke mit Himmelskörper trägt die Jahreszahl 1734 und die Initialen IHB. Die Wandung und den Boden überziehen zahlreiche Haarrisse. Der Dekor zeigt in Pilastergliederung drei Reserven mit einer von Palmen gerahmten Burg. Die Hügel oder Felsen, die als Postament der Palmen dienen, sind durch den bekannten kleinen Zaun geschützt (vgl. oben, 78-51-FA). Der Krug war 1922 als Leihgabe von Paul Heiland in der Ausstellung „Altberliner Fayencen“ im Berliner Schlossmuseum und kam als testamentarische Verfügung aus dem Nachlass Heilands an das Städtische Museum Potsdam. [Uta Kumlehn]