Vase auf achteckigem, glockenförmig gewölbtem Sockel mit abgesetztem, verschlanktem Korpusansatz; die leicht schief angepasste, gedrungen wirkende Wandung ist sechsseitig modelliert und geht in einen überkragenden Schulterbereich über. Ein zweites abgesetztes Schulterband bildet den Übergang zur Öffnung hin, der Deckel fehlt...Ockerfarben erscheinender Scherben mit weißer Glasur und Inglasurbemalung in Blau; keine Marke. Die gesamte Fläche überziehen stecknadelkopfgroße, während des Scharffeuerbrandes geplatzte Glasurbläschen; an zwei Flächenkanten, am Fuß und der Öffnung Glasurabrieb, ein Ausbruch am Hals. Auf der Wandung zwei Reserven mit einer Variation des nach ostasiatischen Vorbildern entwickelten und von den Niederlanden aus nach Osten tradierten Vogel-Fels-Motivs und „indianischen“ Blüten. Der Fels ist in ein großes dreipassiges Bambusblatt verwandelt. ..Die Bildfelder werden durch Blattbehang auf blauem Grund umfasst; im Schulterbereich befinden sich vier kleinere Blütenreserven; Sockel und Öffnung sind mit Blatt- und Spiraldekor staffiert. Die Vase gelangte aus dem Nachlass von Paul Heiland als Potsdamer Erzeugnis in die Sammlung des Städtischen Museums. Dekorgleiche Vasen sind bislang allein aus der Berliner Manufaktur von Cornelius Funcke bekannt (Betriebszeit inkl. Funcke und Erben 1699–1747; vgl. Ausst.-Kat. Herrliche Künste und Manufacturen 2001, Kat. 105; Falke, Altberliner Fayence, Abb. 27A; mehrere Beispiele im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin, online verfügbar). Funcke entwickelte nach Christiane Keisch ein spezifisches Ornamentprogramm auf der Vorlage niederländischer und französischer Objektvorlagen aus dem Bereich Grafik und Fayence, das auch diese Vase zeigt (Ausst.-Kat. Herrliche Künste und Manufacturen 2001, Kat. 95). Gleiches gilt für das Arrangement aus floral verwandeltem Felsen, „indianischen“ Blüten und auf Bambusstengeln sitzenden Vögeln mit gestreckten Flügeln und aufmerksam gedrehten Köpfchen (mit dem Pfauenmotiv in den Forsch