![Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) [RR-F]](https://asset.museum-digital.org/san/images/17/82963-mokhwem00600/amulettdose_bozbend_aus_e/amulettdose-bozbend-aus-einem-paar-82963.jpg)
Amulettdose „bozbend“ aus einem Paar. „Bozbend“ setzt sich aus den Ausdrücken „boz“ (grau, weißlich-grau, hellblau) und „bend“ (Mauer, Wall) zusammen. Vermutlich steht die Bezeichnung metaphorisch für ein räumlich abgegrenztes Weltbild, in dem Bezug auf die graue Erde und das blaue Wasser genommen wird. Mit dem Wort „bozbend“ werden verschiedene Formen wie Zylinder, Quadrat, Trapez und Kreis und deren Anwendungen verbunden: entweder als Amulett oder als Schmuckelement. Hauptsächlich treten „bozbend“ als Amulett in Röhren- und Kreisform auf. Der Schmuck kann einen Hohlkörper bilden und mitunter an einer Seite geöffnet werden. Hohlkörper wird dann zur Lagerung verschiedener Kleinigkeiten oder Gebete genutzt. Die Amulette werden an die Kleidung genäht oder an Ketten und Bändern um den Hals getragen...Die Amulettdose ist rund und großflächig feuervergoldet. In der Mitte befindet sich ein orange-roter, ovaler, flacher Karneol in einer schmalen silbernen Zarge. Silberne Symbole sind von der Vergoldung ausgelassen, vermutlich handelt es sich dabei um Wasserzeichen und astrale Symbole, wobei manche von ihnen floral anmutend sind. Gegenüberliegend an den kurzen Seiten des Ovals haben die Symbole die Form einer Wildtulpe. Der Rand ist durchbrochen gearbeitet und ist als eine Aneinanderreihung von Halbkreisen gestaltet.