Schaftkronleuchter; der Cul-de-lampe besteht aus einer am Schaft befindlichen Messingscheibe, in die 8 große, s-förmig geschwungene Leuchterarme mit gefüllten Armbögen eingesteckt sind; nach jeweils einem balusterförmigen Schaftteil folgen die zweite und die dritte Etage mit je 8 immer kleiner werdenden Leuchterarmen; oberes Ende ohne Bekrönung; Tropfteller tellerförmig, Tüllen vasenförmig; der Bas-de-lustre ist eine außergewöhnliche große Hohlkugel mit einer Wandstärke von 14 mm und einer Zierspitze am unteren Ende. Bei diesem außergewöhnlich großen Kronleuchter handelt es sich um das früheste noch erhaltene Exemplar aus den brandenburgischen Schlössern, welches wohl um 1648 vom Großen Kurfürsten erworben oder ihm, respektive seiner Gemahlin Louise Henriette, geschenkt wurde. Diese Krone trägt an einer verborgenen Stelle der Schaft-Enfilade außer der Jahreszahl 1647 die Initialen ihres Herstellers Elias Eliassen Vliet (EEV), einem aus Friesland stammenden und in Amsterdam tätigen Gelbgießer. Dieser hieß eigentlich Yleke Ylekess und übertrug erst nachdem er 1630 geheiratet hatte und in Amsterdam sesshaft wurde seinen Namen ins Niederländische. Er starb im Jahr 1652. Der Sohn gleichen Namens stellte ebenfalls Messingkronleuchter her und verwendete die identische Signatur für seine Werke.....Die Kronleuchter von Vater und Sohn Vliet sind nach einem Baukastensystem gefertigt. Die Formen des Schaftes, der Leuchterarme, der Tropfteller und Tüllen gleichen sich und können je nach benötigter Größe des Leuchters entsprechend zusammengesetzt werden (Abb. 59). Dieses System ist typisch für die Anfertigung von Kronleuchtern und wird auch bei Glasarmkronleuchtern praktiziert. In den Niederlanden sind noch mindestens 17 der von Elias Eliassen Vliet Vater und Sohn signierten Kronleuchter erhalten. Aber auch unsignierte Kronleuchter sind diesen Gelbgießern relativ leicht zuzuordnen, da sich die Einzelteile immer gleichen. Das gilt zum Beispiel für den „messing kroonluchter“, der 2