Die Ölstudie entstand im Zusammenhang mit dem Ölgemälde HM_1925_0060 vom selben Sujet. Sie zeigt eine Ansicht der Westfassade der Pauluskirche in Worms. Der erste Bau von 1002 wurde im 13. Jahrhundert umgebaut. Die Bekrönung der Türme verweist auf orientalische Einflüsse. Die Kirche wurde 1689 teilweise zerstört und das Langhaus in Form einer Saalkirche neu errichtet. Das Stift wurde um 1800 aufgehoben. Nach einer Nutzung als städtisches Museum bis 1929 und Zerstörung im zweiten Weltkrieg gehört das Gebäude mit Kreuzgang heute zum Dominikanerkloster in Worms. Bernatz interessierte sich für das Gebäude als Zeugnis der mittelalterlichen Vergangenheit im Sinne einer romantischen Reminiszenz. Bezeichnet unten rechts von der Hand des Künstlers: °Pauluskirche in Worms/ August 1832°.....Johann Martin Bernatz besuchte die Polytechnische Schule in Wien. Unter Joseph Kellerhovens Leitung erlernte er in Speyer die Ölmalerei und ging 1827–29 zur Architekturmalerei über. Im August 1829 übersiedelte er nach München. 1836 begleitete er Gotthilf Heinrich Schubert und Michael Pius Erdl als Maler und Zeichner auf ihrer Orientreise über Konstantinopel durch Kleinasien, Palästina und die Sinai-Halbinsel nach Ägypten. Anschließend begleitete er Johannes Roth auf der Ostindien-Expedition, wobei sie Neujahr 1841 in Kalkutta eintrafen.