Unter dem Schatten eines großen Baumes hält ein Pfarrer seine Ansprache an eine kleine Gemeinde. Die Genreszene spielt vor der Kulisse eines ehemals größeren Gebäudes, von dem nurmehr die Grundmauern und eine kleine Kapelle erhalten sind. Wie in vielen anderen Aquarellen des Künstlers schildert Franz Stöber auch hier die ärmlichen sozialen Verhältnisse des späten 18. Jahrhunderts. Der Ort des Geschehens ist aktuell noch unbekannt. Er ist wohl in der Region links des Rheines, also im Gebiet von Pfalz und Rheinhessen, im üblichen Wirkungskreis des Künstlers zu suchen.....Franz Stöber studierte hauptsächlich bei Johann Christian Brand an der Kunstakademie in Wien. Seit 1786 fungierte er als Kustos der Gemäldesammlung des Speyer Domdekans Philipp Fran Christoph Freiherr von Hutten, die offenbar recht umfangreich war. Im Auftrag des Domdekans wurde Stöber beauftragt, die Ruinen der Gegend als Zeugnissen des Pfälzischen Erbfolgekrieges in seinen Aquarellen und Gemälden festzuhalten. Hutten starb allerdings bereits 1790. Über die weiteren Lebensstationen des Künstlers ist aktuell kaum etwas bekannt.