![Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Wasmuth, Verena [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/brandenburg/images/67/45928-if_24658/fragmente_von_akori-perle/fragmente-von-akori-perlen-45928-3.jpg)
Drei Bruchstücke von Perlen, das eine aus Rubinglas mit einem Überfang aus Kristallglas, das zweite aus Kreideglas mit eingeschmolzenem Goldstaub, das dritte mit einem gekämmten Dekor aus Milch-, Rubin- und kobaltblauem Glas.....Die Fragmente stammen vom ehemaligen Standort der Glashütte auf der Pfaueninsel, die der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm dem Alchemisten Johann Kunckel übertragen hatte. In der Zeit zwischen 1685 und 1688 stellte Kunckel hier privilegiert Glasperlen, damals als "Corallen" bezeichnet, für die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie her, die unter kurfürstlicher Aufsicht für den Überseehandel zwischen Brandenburg, der Festung Groß-Friedrichsburg an der afrikanischen Westküste und Nordamerika verantwortlich war. Diese Perlen, auch Akori, Aggry oder speziell die mehrfarbigen Aggrey genannt, waren in der Regel zylindrische, kurze Röhrchen, aber auch kleine und große Kugelformen sind überliefert. Ihre antiken Vorbilder aus Ägypten, Phönizien, dem Römischen Reich oder aus dem mittelalterlichen Murano galten bei den Einheimischen als nahezu unbezahlbar. Die in der Glashütte Pfaueninsel erzeugten Glasperlen mit vergleichsweise niedrigem Wert kamen als Tauschware im Sklavenhandel wie auch gegen Kolonialwaren zum Einsatz. Insbesondere die roten "Corallen" waren begehrt. Das Fragment zeigt, dass diese nicht aus durchgefärbtem, sondern lediglich aus farblos überfangenem – und damit preiswerterem – Rubinglas bestanden. [Verena Wasmuth]