![Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Anders, Jörg P. (1988) [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/brandenburg/images/67/39055-x_5460/muenzhumpen_zur_geburt_de/muenzhumpen-zur-geburt-des-kurprinzen-karl-emil-berlin-1655-x-5460-39055.jpg)
Vom reichen Silberschatz, der sich laut der umfangreichen Inventarlisten bereits zur Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in den brandenburgisch-preußischen Schlössern befanden, sind nur Einzelstücke erhalten. Humpen waren eine Eigenart des nördlichen biertrinkenden Europas, während im Süden eher Pokale für Wein verbreitet waren. Silberhumpen mit eingelassenen Münzen und Medaillen erfreuten sich in Brandenburg-Preußen besonderer Beliebtheit. Statt den Münzschatz wegzuschließen ließ sich dieser an den getriebenen Silbergefäßen ohne Wertverlust zur Schau stellen. Im höfischen Zeremoniell wurden Münzhumpen dem Herrscher als sogenanntes „Willkomm“ gereicht.....Der gestreckt zylindrische Gefäßkörper dieses Münzhumpens und Gliederungselemente wie der gewölbte Fuß, der blanke Schaftring und der gestufte Deckel erinnern formal an den bereits im späten 16. Jahrhundert in Norddeutschland ausgebildeten Typ der sogenannten „Hansekannen“. Abweichend von dem in Exemplaren bedeutender Hamburger und Lübecker Goldschmiede bekannten Hansekannenmodell, für das eine differenzierte Verteilung und Ausbildung der Schmuckelemente charakteristisch ist, sind beim hier vorgestellten Humpen nahezu alle Flächen, selbst der hohl getriebene c-förmige Griff, mit Münzen und Medaillen bedeckt. Das gravierte Ornament füllt die Zwischenräume. Ausgehend von stilisierten Masken mit weit geöffneten Mündern am oberen Rand überzieht ein dichtes tropfenförmiges Muster mit Kreuzblüten zwischen den Geprägen die Gefäßwandung. Die ornamentale Rahmung lässt die Münzen und Medaillen in wirkungsvoller Absicht optisch noch größer erscheinen. ....Insgesamt sind 144 silberne Münzen und 18 silberne Medaillen in die Flächen des Humpens eingepasst. Keine Prägung wiederholt sich. Neben Münzen auf die römisch-deutschen Kaiser Ferdinand I., Rudolph II. und Ferdinand II. sowie den Erzherzog Ferdinand II. ist ein großer Anteil an sächsischen Münzen, verschiedener deutscher Städte und Länder wie Braunschweig-Wolfenbüttel, Br