Auf der Vorlage von Suetons Kaiserviten zwölf römischer Cäsaren „De Vita Caesarum“ aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus entstanden vor allem im 16. und 17. Jahrhundert zahlreiche Serien römischer Kaiser durch italienische, flämische und nordniederländische Künstler. Fürsten und Könige umgaben sich gerne mit den Bildnissen antiker Herrscher, die in Beziehung zur eigenen Herrscherwürde gesetzt wurden. ....So gehört auch das Gemälde von Gerrit van Honthorst zu einer um 1616-1625 entstandenen zwölfteiligen Serie von Bildnissen römischer Cäsaren, die von berühmten flämischen und holländischen Malern des 17. Jahrhunderts angefertigt wurde. Neben Honthorst waren die Maler Peter Paul Rubens, Abraham Janssens, Gerard Seghers, Hendrik Goltzius, Henrik Terbrugghen, Dirck van Baburen, Paulus Moreelse, Abraham Bloemaert, Werner van den Valckert, Cornelis Cornelisz van Haarlem und Michiel van Mierevelt mit einzelnen Bildnissen an der Serie beteiligt. Entsprechend bildet die Serie keine stilistische Einheit und zeigt in jedem Gemälde den jeweiligen persönlichen Stil der Künstler, die unter anderem in Antwerpen, Amsterdam, Delft, Haarlem und Utrecht tätig waren. ....Das Bildnis des Kaisers Marcus Salvius Otho wurde im 18. Jahrhundert dem Maler Cornelis Conelisz van Haarlem zugeschrieben, im frühen 19. Jahrhundert einem flämischen Manieristen und später dem niederländischen Maler Abraham Bloemaert. Erst in den 1930er Jahren konnte die korrekte Zuschreibung an Gerrit van Honthorst anhand der Benennung des Künstlers auf einer frühen Reproduktionsgraphik des kurbrandenburgischen Hofkupferstechers Johann Friedrich Leonard von um 1673-1680 vorgenommen werden. Der Utrechter Maler Gerrit van Honthorst gehörte nach der Rückkehr von seinem langjährigen Italienaufenthalt, das heißt ab 1620, zu den beliebtesten Malern Utrechts. Die Entstehung des Kaiserbildnisses wird in dieser Zeit, zwischen 1620 und ca. 1625, anzusetzen sein. Möglicherweise diente Honthorst eine Büste des Kaisers als Vo