Etruskisch, 2. Hälfte 4. Jh. v. Chr...Bronzevollguss, graviert..Dm 15,8; Gesamth. 22,3 cm..Slg. A. Kestner..Inv.-Nr. ....Spiegel sind im vorrömischen Italien, insbesondere in Etrurien und Latium, seit dem 6. Jh. v. Chr. belegt. Bis in das 2. Jh. v. Chr. hinein wurden sie besonders als Grabbeigaben den Verstorbenen mit auf ihre Reise in das Jenseits gegeben...Ihre Form – Rundscheibe und Dorn, der in einen Griff aus Bein oder Holz gesteckt wurde – ist typisch „etruskisch“, obwohl sie typologisch eng mit den griechischen Spiegeln verwandt ist. Die einst auf Hochglanz polierte Spiegelfläche lässt heute ihre Funktion nur noch erahnen, die Rückseite hingegen hat seit jeher das Interesse der Archäologen erregt. Sie ist in der Regel mit ornamentalen oder figürlichen Gravuren verziert. Diese nehmen Bezug auf die Lebenswelt der Frau oder verweisen auf die mythologisch-religiöse Ebene. Unser Motiv ist nicht klar zu deuten. Die Szene mit einem jungen Mann und einer geflügelten weiblichen Person findet in der Natur inmitten von Blumen und einem austreibenden Baum statt. (Siehe auch Beitrag zu Gaedecke) A.V.S.