Die Holztafel ist im oberen Drittel motivisch bemalt. Sie zeigt eine auf dem Boden liegende junge Frau in bäuerlicher Kleidung (Kleid/Dirndl) vor einer Berglandschaft. Links liegen drei Steine, dahinter steht ein Baum. Der Kopf der Frau ist widernatürlich um 90 Grad nach oben gedreht. Im unteren Drittel der Tafel ist handschriftlich der Vers notiert: "Hier liegt mein Weib, Gott sei's gedankt,/drum oft hat sie mit mir gezankt,/lieber Leser geh von hier,/sonst steh (sic!) sie auf und zankt mit dir." Die abgebildete Frau ist jedoch keineswegs beerdigt, sondern sieht mit ihren offenen Augen und dem roten Mund recht lebendig aus. Die Grabtafel nebst Inschrift dürfte deshalb in das Genre der 'komischen Grabpoesie' fallen, die bereits im 19. Jahrhundert Beachtung fanden und sich rezeptionsgeschichtlich in mindestens drei Kategorien unterteilen (1. Unfreiweilige Komik, 2. Beabsichtigte Komik bei authentischer Inschrift 3. Beabsichtigte Komik bei fiktiver Inschrift).