Gesamtansicht.-----.Große, querovale Span- bzw. Haubenschachtel, Ende 18. Jh. Wohl ein Geschenk bzw. eine Minnegabe vom Bräutigam an die Braut zum Aufbewahren von Babywäsche, Trachtenhauben und Bändern. Motiv Deckel: Dame wohl in hessischer Tracht des 18. Jahrhunderts reicht einem ihr gegenüberstehenden Husaren die Hand. Flankiert werden beiden von Blumen und Blättern sowie einem Sinnspruch „Du sollst (...) mit mir ich will dich führen zu Wein und Bier, Anno Schrift 1700“..Der Korpus der und Deckel der Schachtel sind umlaufend dekoriert mit einer Blumenmalerei.....Spanschachteln (auch Spandosen, Haubenschachteln) sind kleine, meist ovale, vorwiegend bemalte Behälter aus Weichholz, die zum Aufbewahren von Wertgegenständen (z. B. von Schmuck und Dokumenten), Spielzeug (z. B. Zinnfiguren), Gegenständen der Volksfrömmigkeit (z. B. Rosenkränzen oder Krippenfiguren) oder kleineren Alltagsgegenständen verwendet wurden. Zur Verwendung kommt sehr dünn gespaltenes oder gesägtes Weichholz als Furnier (wobei man hier von Spanholz spricht). ..Spanschachteln gehörten oft zur Mitgift einer Braut und weisen als Motiv Brautpaare oder auf die Hochzeit bezogene Inschriften auf; solche Schachteln werden auch „Brautschachteln“ genannt. Der ursprünglich süddeutsche Brauch gelangte im 16./17. Jahrhundert auch nach Mittel- und Norddeutschland. Auch als Taufgeschenk von Paten oder als Geschenk unter Verliebten waren die Schachteln bis ins 20. Jahrhundert beliebt. Ebenso dienten Spanschachteln als Hutschachteln. ..Spezialisierte Spanschachtelhersteller und Schachtelmaler waren insbesondere in waldreichen Regionen Süddeutschlands ansässig, etwa in Berchtesgaden (Berchtesgadener War), in Franken und im Schwarzwald (wo Uhrenmaler auch Spanschachteln bemalten), aber auch im Erzgebirge, im Thüringer Wald und in Niederschlesien. Bemalte Spanschachteln gelten als Objekte der Volkskunst und sind ein beliebtes Sammelobjekt. ....Die Haubenschachtel ist über einen Ankauf i