Kelch aus besonders reinem, farblosen Glas. Großer Tellerfuß mit verwärmtem Saum, gekugeltem Rand und Strahlenfacettenkranz. Der massive Schaft ist aus einer facettierten Ringscheibe und einem rippenfacettierten Kugelbaluster mit Luftblasenschwärmchen aufgebaut. Im Eisboden der trichterförmigen Kuppa sind ebenfalls Luftbläschen eingestochen, die unter geschälten Rillen durchscheinen. Die Wandung trägt die umlaufende Darstellung einer Parforcejagd in mattiertem Tiefschnitt: Zahlreiche Reiter, einige Treiber sowie Hunde jagen in einer weiten Landschaft einem Keiler nach. Der Mündungsrand ist mit einer feinen Perlborte dekoriert. Der teilnehmende König Friedrich Wilhelm I. ist am Ordensstern erkennbar. ....Das Glas stammt aus der Sammlung Helfried Krug und wurde 1985 von den Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten im Kunsthandel angekauft. Brigitte Klesse vermutet für einen fast identischen Pokal, ebenfalls aus der Sammlung Krug, als graphische Vorlage ein Blatt, das demselben Glasschneider für die Komposition eines bei Robert Schmidt erwähnten verschollenen Pokals in Schloss Ballenstedt sowie dem unbekannten Meister eines Jagdbildes in Schloss Königs Wusterhausen bekannt gewesen sein dürfte (vgl. und s. Abb. Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1965, S. 48f., Kat. 271). ....Verena Wasmuth