Gesamtansicht.-----.Ein Tiger wurde in ein umzäuntes Gehege getrieben, das von mit Speeren bewaffneten Männern umgeben ist. Drei Männer in einem geschützten Wagen sind offensichtlich darauf aus, das Tier zu erlegen. Tigerjagden und Kämpfe zwischen Tigern und Büffeln waren ein beliebtes Vergnügen in Indien. Gleichzeitig bedienten diese Kämpfe aber auch eine alte Angst, die durch ihr Ausagieren rituell gebannt werden sollte. Es ist der Kampf zwischen Natur und Kultur, zwischen dem Menschen und seiner feindlichen Umwelt, dessen erwünschter Ausgang immer wieder durch die Unterwerfung des Tigers zelebriert werden musste. Diese Kämpfe, die für Nordindien besser als für Südindien beschrieben sind, wurden in besonders ausgefeilter Weise auch auf der durch die indische Kultur beeinflussten Insel Java durchgeführt und dort rampok genannt. (Werner Kraus)