Das Gefäß ist bis auf ein wieder angesetztes kleines dreieckiges Stück am Mündungsrand intakt. Der Malschlicker ist teilweise abgerieben und an der Innenseite ist der Henkel nicht vollständig abgedeckt. Auf Seite B befindet sich eine Eindellung mit dem Abdruck eines beim Trocknen zu dicht daneben stehenden Gefäßes. Auf der Seite A befindet sich eine leichte Einkerbung. Die Bemalung ist teilweise beschädigt und modern mit Gips und roter Farbe ausgebessert. Vorzeichnungen sind ebenso wie Relieflinien für Konturen und Binnenzeichnungen zu erkennen. Zur Bemalung wurde schwarz glänzender Malschlicker, verdünnter Glanzton und rote Farbe verwendet.....Dargestellt ist eine geflügelte Frauengestalt, deren Haare unter einem zum Keryphalos geknüpften Tuch verborgen sind. Sie verfolgt einen Jüngling, der in seiner einen Hand eine Lyra hält, während er die andere Hand wie bittend erhebt. Bei der Frau wird es sich um Eos, die griechische Göttin der Morgenröte, handeln. Ihr Schicksal war es sich immer wieder in sterbliche Männer zu verlieben, die sie, wie hier dargestellt teilweise gegen deren Willen, entführte um sie zu ihren Liebhabern zu machen. Um welchen Geliebten der Eos es sich bei dem hier gezeigten Jüngling handelt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, aber am wahrscheinlichsten erscheint die Zuweisung als Tithonos. Auf der Rückseite ist ein junger Mann in attischer Bürgertracht zu sehen.....Die Pelike wird um 460/450 v.Chr. datiert.