Vor einem Busch an einem Bretterzaun lehnt der nackte Leichnam, neben dem der Klagende kniet. Links unter einem toten Reiter und Pferd kriecht ein anderer Krieger hervor; dort liegt auch ein abgeschlagener Kopf neben einem Säbel. Rechts vorn ist ein weiterer Pferdekadaver angeschnitten sichtbar. Durch eine Zaunlücke und links im Hintergrund sieht man das mit Leichen übersäte Schlachtfeld sich bis an den Horizont hinziehen. Der Himmel ist fahl und an den Rändern etwas verdüstert; – auf diese Weiseveine nächtliche Szene andeutend, die Stölzel im Kupferstich dann mit dem Mond deutlicher charakterisierte [GA 269]. Ausgehend von Stölzels 1797 datierten Stich ist die Zeichnung demnach in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts entstanden. Nach dieser Vorzeichnung schuf Christian Friedrich Stölzel einen Kupferstich, der für „J. D. Falk’s Satiren, 1. Bändchen, Der Mensch. Die Helden.“, Leipzig 1800, als Frontispiz diente [GA 269]. Die Komposition ist verwandt mit der der Zeichnung „Achill betrauert Patroklos“ [Z 317]. Die Haltung des Leichnams beeinflusste möglicherweise Johann Friedrich Matthäis Hauptgestalt in dessen Gemälde „Der Opfertod des Kodrus“. (Johann Friedrich Matthäi, „Der Opfertod des Kodrus“, um 1823, Öl auf Leinwand, 37 x 52 cm, SKD, GNM, Gal.-Nr. 2200)....Signiert unten rechts mit Feder in Braun: „Schenau f.“....(Text: Anke Fröhlich-Schauseil)