Matteo Girolas (unbekannt-nach 1759) „Allegorie für die Wahrheit in der Kunst“ ist eine von drei Skulpturen, die der aus Italien stammende Bildhauer zwischen 1755 und 1757 im Auftrag Friedrichs II. für den Fassadenschmuck der ab 1755 neu errichteten Bildergalerie im Park Sanssouci fertigte. Gemeinsam mit seinem Landsmann, Felice Cocci, gehörte er neben Johann Peter Benckert und Johann Gottlieb Heynmüller zu den vier Bildhauern, die nach eigenen Entwürfen Figuren in Marmor für das vielschichtige allegorische Skulpturenprogramm ausarbeiteten. ....Dem am Mittelrisalit platzierten weiblichen Akt „Allegorie für die Wahrheit in der Kunst“ stellte Girola nur sparsam Attribute bei. Zu ihren Füßen sind Zirkel, Winkelmaß, Lineal, Lotgewicht und zwei Bücher erkennbar. In ihrer heute leeren linken Hand befand sich früher ein Spiegel. Alle Attribute verweisen auf verschiedene Aspekte der Überprüfbarkeit und Messung. Ein weiterer Interpretationsansatz bezieht sich auf Cesare Ripas (1555-1622) populäres ikonographisches Nachschlagewerk „Iconologia“, welches die Figur durch ihre Attribute als Allegorie der Perspektive deuten lässt. ....Franziska Ratajczak