Cul-de-lampe in Form eines gleichschenkeligen liegenden Balkenkreuzes, unten mit Appliken: 4 Palmettenornamente, eine elaborierte Mittelrosette mit Knospenabschluss, seitlich umlaufend Blattranken; auf dem Kreuz knien 4 modellgleiche Genien mit nach oben leicht geöffneten Flügeln im patinierten Gewand, in ihren rechten Händen je ein kleiner Ring mit Blattmotiv; daran je eine an 3 Ketten hängende Schale; Umriss der Schalen aus 5 konkaven Segmenten mit Perlstab-Einfassung, an den Spitzen der Schalen ehemals 5 Kerzen, mittig ein Kerzendorn (ergänzt); Palmettenrosetten-Abschluss und kleine Rosetten unter den Tüllen; Cul-de-lampe wird von einer kannelierten, durch Akanthusblatt-Manschetten gegliederten Mittelstange (Seele) getragen. ....Der Leuchter besitzt eine bewegte Geschichte. Er entstand aufgrund eines äußerst kostspieligen Geschenks in Form eines Spiegel-Ensembles, welches Königin Luise von Zar Alexander von Russland erhielt. (1) Darunter befand sich ein großer Standspiegel, auf dessen seitlichen Podesten ampeltragende, geflügelte, weibliche Figuren platziert waren. Luise hing sehr an dem Geschenk des Zaren und ihr gefiel das Motiv der ampeltragenden Figuren. (2) Daher „reservirte“ sie sich diese Idee 1806 in Form eines Leuchters, der das boisierte Eckzimmer des Potsdamer Stadtschlosses zieren sollte. (3) Nach Oberhofmarschall Ludwig von Massow stammt die Zeichnung des Leuchters vom Schlossbaumeister Ludwig Bock. Die Zuschreibung an Bock, die einige Jahre nach Anfertigung der Zeichnung getätigt wurde, bleibt fraglich, zumal weder Entwürfe zu Objekten der Innenausstattung von Bock bekannt sind noch das Entwerfen zum klassischen Aufgabengebiet eines Schlossbaumeisters gehörte. Ob das Blatt vielmehr von Friedrich Rabe (4), Friedrich Gottlieb Schadow oder einem anderen Zeichner stammte, bedarf weiterer Forschungen. „Mit mehreren Abänderungen, welche zur Verschönerung des Kronleuchters Vieles beitrugen“, wurde die Zeichnung im März oder April 1