Zylinderförmige Flasche aus farblosem, grünstichigem Glas, auf dem Boden die Maßangabe „200“ [ml], auf der Wandung ein Etikett mit der Angabe: „Hohenzollern-Drogerie, Parfümerie/Hellmuth Hildebrandt (früher C. W. Rannow)/Gegründet 1826 – Fernruf 363/Essigsaure Tonerde/1 Esslöffel Tonerde mit 1 Glas Wasser zu verd[ünnen]/Potsdam, Charlottenstrasse 35/Spezialhaus für Photogr. und Malutensilien“, an der Mündung ein aufgelegter Glasfaden...Die Hohenzollern-Drogerie in der Charlottenstraße übernahm Hellmuth Hildebrandt in der zweiten Hälfte der 1890er Jahre von seinem Vorgänger Reinhard Beuster. Dieser hatte sie vom Gründer, C. W. Rannow selbst übernommen, der noch bis Ostern 1894 in der Charlottenstr. 35 gemeldet war (Adressbuch Potsdam, 1877ff.). Essigsaure Tonerde wird zur Kühlung von Insektenstichen und Verbrennungen verwendet...Ab 1903 führte Hildebrandts Geschäft den Zusatz „Holzbrand- und Kerbschnitzwaren, Verbandsstoffe“. Eine zweite Filiale unterhielt Hildebrandt kurzzeitig in Nowawes, zunächst Priesterstr. 68, wohl ab 1907/08 in der Priesterstr. 74, Ecke Friedrichstraße (s. Referenzabbildungen, heute: Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Garnstraße). Das Geschäft in der Priesterstr. 68 wurde mit Unterbrechungen als (Adler-)Drogerie mit wechselnden Besitzer*innen weitergeführt (siehe AK-2018-56). 1919 übernahm Franz Hoebbel die Hohenzollern-Drogerie in der Priesterstr. 74 von Hildebrandts Nachfolger Alfred Becker und führte sie bis 1954. Danach übernahm die HO das Geschäft bis Anfang der 1990er Jahre. Eine zweite Filiale hatte Hoebbel 1929 in einem Neubau in der Großbeerenstraße 90 eröffnet, die sein Bruder, Alfred Hoebbel, führte (Referenzabb.). Hier lag ein Schwerpunkt auch auf Fotoartikeln und -arbeiten. 1970 gab Alfred Hoebbel die Drogerie aus Altersgründen auf. Aus dessen Nachlass erhielt das Potsdam Museum 2016 ein Konvolut von Etiketten, Papiertüten und Fotografien aus beiden Filialen. [Uta Kaiser]